Während des Besuchs von Prof. Christian Grosse und Dr. Olga Popovych, Lehrstuhlinhabern für Zerstörungsfreie Prüfung an der School of Engineering and Design der TUM, an der Nationalen Technischen Universität für Öl und Gas Ivano-Frankivsk (IFNTUOG) in der Ukraine vom 2. bis 7. August, wurde eine weitere Zusammenarbeit zur Untersuchung von Strukturen besprochen, die während des Krieges unter Angriffen gelitten haben. Darüber hinaus wurde ein kurzes Schulungsprogramm durchgeführt, bei dem die Gelegenheit genutzt wurde, mehrere zerstörungsfreie Prüfgeräte für erste Messungen mitzubringen. Dies wurde von einer Schulung für Studenten der Nationalen Universität in Ivano-Frankivsk und Materialprüfungsexperten aus der Region Zhytomyr begleitet. Das Intensivseminar fand in zwei Phasen statt: einem theoretischen Teil, der eine Präsentation der grundlegenden Prinzipien und Methoden im Bauwesen und Maschinenbau umfasste, und einem praktischen Teil, der eine Demonstration moderner Technologien und Methoden beinhaltete. Die Workshop-Teilnehmer hatten die Möglichkeit, den Umgang mit einem Mehrkanal-Ultraschallgerät und einer Radarantenne zu üben, die für eine intensive Untersuchung von Strukturen eingesetzt wurden und die Arbeiten von Spezialisten simulieren, die Messungen durchführen.
Da die Universitätsgebäude im Juni 2024 durch einen Raketenangriff beschädigt wurden, konnten Messungen direkt an den Strukturen durchgeführt werden, die im Weg der Stoßwelle lagen und beschädigt wurden. Dabei wurde demonstriert, wie man moderne NDT-Geräte effizient einsetzt. Inzwischen liegen Anfragen von NDT-Unternehmen und anderen Experten vor, ähnliche Schulungen in Zukunft durchzuführen. Die starke mediale Präsenz hat ein großes Interesse an solchen Schulungen geweckt.
Während des Besuchs wurden im Rahmen einer formellen Zusammenarbeit zwischen TUM und IFNTUOG im Bereich der Lehre zahlreiche mögliche Kooperationsfelder besprochen. Der Lehrstuhl für ZfP an der TUM wurde gebeten, die ukrainischen Kollegen aufgrund unserer umfangreichen Erfahrung und unseres internationalen Rufs bei der Untersuchung beschädigter Infrastruktur zu unterstützen. Es besteht die Absicht, in Zukunft eng mit IFNTUOG zusammenzuarbeiten, insbesondere da es sich in einer der sichersten Regionen der Ukraine befindet, und sich ihrem Projekt „Energieakademie“ anzuschließen, das eine leistungsstarke Schulungseinheit „ZfP für Infrastruktur“ umfasst. Durch die Kooperation zwischen IFNTUOG und TUM können Experten in der gesamten Ukraine geschult werden, um sie in der Handhabung der Geräte für bodengestützte Untersuchungen von Infrastrukturkomponenten zu befähigen.